Archiv der Kategorie: Gebet

Segenstexte von Doris Gabriel

Segne mich Gott,
du, die du meine Sehnsucht weckst,
du, die du mir die Freiheit zutraust,
du, die du mir das Leben zumutest,
du, die du mich zum Tanzen verlockst,
du, die du mir manchmal so fehlst,
du, die du meine Ganzheit schon siehst,
du, die du um meine Angst und meine Kraft weisst,
du, die du jeden meiner Wege mitgehst
Weiter …

Da ist eine (Liebe)

Da ist eine (Liebe)
Da ist eine, die dich gemeint hat –
von Anfang an.

Sie, sie ist die Liebe –
das größte Geheimnis
und das schönste Geschenk
zwischen Himmel und Erde.

Nenne sie Gott,
wenn du willst,
oder Geist.
Und streck dich nach ihr aus!

Festhalten kannst du sie nicht,
aber öffne ihr dein Herz,
dann verändert sie dein Leben.

Nenne sie Gott,
wenn du willst,
oder Geist.
Und lass dich auf sie ein!

Sie wird dich stärken –
und du wirst ein Segen sein
für viele Menschen,
die sie brauchen wie du selbst.

Nenne sie Gott,
wenn du willst,
oder Geist.
Und gib dich ihr ganz hin!

Dann führt sie dich zum Ziel.
Das Ziel, das ist sie selbst
die Liebe, die dich rief.

Martin Siegrist, Linz

Tränengebet

Endlich kann ich weinen gefrorene Tränen
tropfen heraus aus mir strömen und fließen
ins Freie und schwemmen die Schmerzen
zu Dir Gott du birgst sie und sammelst
die Tränen versteinerte Seele
der Kindheit als weinen verboten war
Schmerz hinter Mauern begraben
aus düsterem Schweigen

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Überlebensgebete

„Talking with God about Childhood Sexual Abuse“
lautet der Untertitel der 1994 bei Westminster John Knox Press, USA, erschienenen „SURVIVOR PRAYERS“.
Die Autorin Catherine J. Foote, eine Pastorin, ist selbst als Kind sexuell mißbraucht worden. Ihre Gedichte sind so wunderbar, so beeindruckend und kraftvoll, daß sie Carola Moosbach zum Schreiben von Nachdichtungen inspiriert haben, die ausdrücklich nicht als Übersetzungen verstanden werden wollen.

Erste Fragen

Was kann ich Dir sagen Gott?
Wie viel hältst Du aus und was willst Du hören?
Wie schrecklich es war und was er zerstört hat?
Wie wütend ich war und verwirrt und wie groß der Verrat
und wie tief meine Scham?
Willst Du das wirklich wissen?

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Kreuzverhör

Warum ist das so Gott erklär es mir
dass manche geliebt werden und manche nicht
dass die eine vergewaltigt wird und die andere nicht
ich verstehe es nicht
und Du?

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Schuldbekenntnis

Gott, vor dir bekenne ich, dass ich mich oft kleinmache
und meinen Auftrag herabspiele.
Ich vernachlässige es, meine Talente einzubringen
und stelle mein Licht unter den Scheffel.
Ich traue mir nicht zu, einen Auftrag zu haben
und schleiche mich auch gerne aus der Verantwortung.
Ich scheue es, im Rampenlicht zu stehen und trete lieber hinter andere zurück.
Oft verpasse ich die Chance, Stellung zu nehmen
und mich mit anderen zusammenzuschliessen.
Ich fürchte es, mit Macht umzugehen
und überlasse die Entscheidungen gerne anderen.

Gott, ich bin es nicht wert, dein Ebenbild zu heissen.
Ich will die Schuld für meine Unterlassungen aber nicht anderen zuschieben,
sondern will mich von dir heilen lassen.
Hier bin ich. Hilf meinem geschwächten Selbstvertrauen.
Öffne meinen Blick für Aufgaben, die ich bewältigen kann.
Überfordere mich nicht, aber fordere mich heraus.
Lass mich spüren, dass du mir etwas zutraust und meinen Beitrag erwartest.
Mit deiner Hilfe will ich es wagen, will hinstehen und ich sagen.
Nutze mich, als Stein für deinen Tempel.

Amen.

(Quelle unbekannt)

Segen 2

Gott stärke, was in dir wachsen will,

er (sie) schütze, was dich lebendig macht.

Gott schenke dir, was für dich heilsam ist,

er (sie) schaue darauf, was du freigibst.

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Segen 1

Gott
lebendige Quelle von Zärtlichkeit und Widerstand segne euch
berühre euch, fließe in euch, durchströme euch und behüte euch
vor dem Schein-Heiligen, vor Gleichgültigkeit und Lähmung des Herzens

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Rachepsalm

Ich fordere Deine Gerechtigkeit Gott
hilf mir tritt Du für mich ein
lass ihn zittern vor Angst diesen Kinderseelenmörder
zu einem Nichts soll schrumpfen  soll seine Seele

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Psalm

Preisen will ich Gott, meine Geliebte,
denn lieblich ist Sie ganz und gar.

Ihre Gegenwart befriedigt meine Seele;
zum Überfließen füllt Sie meine Sinne,
sodass ich sprachlos bin.

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Gott, unsere Mutter,

du trägst das Leben in dir,

nährst uns an deiner Brust

und lehrst uns, allein zu gehen.

Hilf uns, deine Zärtlichkeit zu empfangen,

und so deine Herausforderungen zu antworten,

dass auch andere das Leben in uns finden mögen,

in deinem Namen.

Amen.

(Janet Morley, aus: Preisen will ich Gott meine Geliebte, Freiburg 1989)

Mein Gott

Mein Gott spricht mit sanfter Stimme
mein Gott kreist in ruhigen Bahnen
mein Gott tanzt in Wolkenmeeren
mein Gott hält die Schwachen sicher
mein Gott liebt mit Kraft und Feuer
wärmend schützend fordernd tröstend
mein Gott weiß um meine Wunden
schafft mir Raum und Luft zum Atmen
weite Nähe ohne Angst

(C. Moosbach 1999)

Herr der Töpfe und Pfannen

Herr der Töpfe und Pfannen, ich habe keine Zeit, eine Heilige zu sein
und Dir zu Wohlgefallen in der Nacht zu wachen…
Mache mich zu einer Heiligen,
indem ich Mahlzeiten zubereite und Teller wasche.
Nimm an meine rauhen Hände, weil sie für Dich rauh geworden sind.

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Psalm der Trauer

Gott,

ich fühle mich

wie ein versiegender Bach.

Die Strömung der Freude

ist von mir genommen.

Ich habe mein schimmerndes Lied

verloren,

und die Wasser der Liebe finde ich

im trüben Rinnsal der Tage

nicht mehr.

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Psalm am Kochtopf

Mittag

zum wievieltausendstenmal

das Essen kochen

ermüdender Kreislauf

ich möchte anderes tun

meine Arbeit und mein Gefühl dabei

wie schnell sind sie verzehrt und

vergessen, Gott

das benutzte Geschirr

der leere Kochtopf bleiben mir

und morgen

das gleiche

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Frühlingspsalm

Du hast mich
aus dem Tunnel geführt,
mein Gott,
hell und weit kommt mir das Leben entgegen.
Wie herrlich,
daß mich die Sonne blendet,
daß ich Erde spüre
unter den Füßen!
Die kleinen Schnäbel der Vögel
durchstoßen die Wände
aus Dunkel und Glas,
und ihre Lieder durchschwirren die Luft.
Wie hoch sich deine Himmel wölben,
mein Gott,
wie sie sich in Hoffnung und Freude kleiden!
Bald werden mit mir
die Anemonen und Schlüsselblumen,
das Scharbockskraut
und die Leberblümchen,
die Veilchen und die Goldweiden sagen:
Das Leben ist voller Wunder,
Gott,
wir loben dich, Schöpferin Liebe,
wir danken dir.

Und ich weiß wieder,
Gott,
daß du immerfort die Welt erschaffst,
daß du alles neu werden läßt,
auch mich, wenn ich ja dazu sage.
Wie erst, unser Gott,
wie erst
wird der unvergängliche Frühling sein?

(Christa Peikert Flaspöhler, aus: mit deinem Echo im Herzen)

Komm Ruach komm!

ruach, komm auf unsere Zungen
löse Furcht und banges Schweigen
gib uns Mut zum Unmut ein
niemals mehr
wollen wir sprachlos sein

ruach, komm ins unsere Augen
löse Film und blindes Glauben
gib uns Mut zum Sehen ein
niemals mehr
wollen wir lichtlos sein

ruach, treibe unseren Willen
wecke Zorn und schenke Atem
gib uns Mut zum Werden ein
niemals mehr
wollen wir harmlos sein

ruach, küsse unsere Hände
stärke Kraft und Zärtlichkeiten
gib uns Mut zum Handeln ein
niemals mehr
wollen wir machtlos sein

ruach, heile allen Mangel
eine Körper, Geist und Seele
gib uns Mut zur Freundschaft ein
niemals mehr
wollen wir gottlos sein

(Christa Peikert-Flaspöhler)

Im Namen Gottes 4

Wir feiern diesen Gottesdienst im Namen Gottes

Im Namen der Liebe, die uns trägt.

Im Namen der Hoffnung, die in allem Leid lebendig bleibt.

Und im Namen der Kraft, die uns immer wieder nahe sein will,

die uns anrührt und uns stärkt.

(Claudia Wüstenhagen)

Im Namen Gottes 3

Wir feiern diesen Gottesdienst im Namen Gottes

wie Mutter und Vater ist Gott am Anfang des Lebens,

wie Bruder und Schwester ist Gott an unserer Seite,

wie Atem und Wind bewegt uns Gottes lebendiger Geist.

(Cordelia Kopsch)

Im Namen Gottes 2

Im Namen Gottes wollen wir beginnen

Gott ist allen Zweifelnden, Verzagten und Suchenden besnders nah.

In Jesu Namen wollen wir beginnen,

denn Jesus ließ diese Nähe Ausgestoßene, Verachtete, Verzweifelte spüren.

In der Hoffnung auf das Geschenk des Heiligen Geistes wollen wir beginnen,

um Mut und Ideen bitten, heute diese Nähe weiterzugeben.

(Susanne Kahl-Passoth)

Im Namen Gottes 1

Wir feiern diesen Gottesdienst

im Namen Gottes, Quelle unseres Lebens,

im Namen Jesu Christi, in ihm ist Gott uns nahe;

im Namen des Heiligen Geistes,

der Kraft, die uns belebt und bewegt.

(Erika Görke)

Gott, du Kraft der Liebe,

du Flamme der Sehnsucht, du Glut der Hoffnung.
Du hast mich geschaffen als dein göttliches Werk.
Du hast mir Talente gegeben, um mit ihnen zu wuchern.
Für dein Reich will ich mich einsetzen, dass es spürbar wird in unserer Welt.
Ich will meine Augen nicht vor den Problemen unserer Zeit verhüllen,
sondern hinschauen und nach Abhilfe suchen.

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Sonntagsgebet

Erzähle uns Gott vom Anfang der Welt
wie Du die Sterne geboren hast
in wildem Tanz und verwoben die Menschen
mit Himmel und Erde
Flüstere Deine silbernen Träume
in unsere müden Alltagsohren

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