Frau des Monats Dezember 2013

Für den Monat Dezember haben wir die Exekutivsekretärin für Frauen in Kirche und Gesellschaft beim Lutherischen Weltbund gewählt: Pfarrerin Dr. Elaine Neunfeldt. Im Oktober 2013 genehmigte der Rat des Lutherischen Weltbundes eine Genderjustice Policy.* Diese Policy wurde von Pfarrerin Dr. Elaine Neunfeldt mitverfasst, sie setzt sich seit Jahren für die Geschlechtergerechtigkeit ein. So erreichte sie schon 2011, dass der Lutherische Weltbund eine offizielle Verpflichtung unterschrieb, Frauen und Männer, welche beim LWB arbeiten gleich zu bezahlen (equal salaries).

Die Brasilianerin mit deutschen Wurzeln – als Pfarrerin Ruth Epting bei einem Essen in kleinem Kreis das Tischgebet sprach, meinte Elaine: „Das war das Tischgebet meiner Grossmutter.“ – wurde 1994 zur Pfarrerin ordiniert. 2004 doktorierte sie am Instituto Ecumenico de Pós-Graduação San Leopoldo. Von 1992 – 1995 amtete sie als Pfarrerin in Lucas do Rio Verde im Mato Grosso. Während ihren Doktorats Studien arbeite sie als ehrenamtliche Pfarrerin in der Region Novo Hamburgo, wo sie sich vor allem um die Frauengruppen kümmerte und Bibelstudien anbot.  2005 – 2008 lehrte Elaine Neuenfeldt Altes Testament und Feministische Theologie (wo sind diese Lehrstühle in der Schweiz?) an der Escola Superior Teologica in São Leopoldo.

Am 1. August 2008 übernahm Pfarrerin Dr. Elaine Neuenfeldt den Posten als Referentin für Frauen in Kirche und Gesellschaft innerhalb der Abteilung „Theologie und öffentliches Zeugnis“ des Lutherischen Weltbundes. Sie führt dort die Arbeit ihrer Vorgängerin Priscilla Singh, deren Schwerpunkt die Gewalt an Frauen war, weiter und setzt mit der Gendergerechtigkeit einen neuen Schwerpunkt.

In der Schweiz ist Pfarrerin Elaine Neuenfeldt bekannt geworden mit ihrem eindrücklichen theologischen Impulstext zur Ökumenischen Kampagne 2012 zum Thema „Gendergerechtigkeit und das Recht auf Nahrung“. Der beginnt mit dem folgenden appetrizer: “Hunger ist nicht eine Folge von Nahrungsmittelmangel; er ist vor allem die Folge eines mangelnden Zugangs zu Nahrung und einer ungerechten Verteilung. Darum braucht es mehr Zutaten auf dem Tisch, um das Recht auf Nahrung für alle zu gewährleisten: Gerechtigkeit in den Beziehungen zwischen Frauen und Männern (Geschlechtergerechtigkeit), eine gerechte Verteilung von Landwirtschaftsland, Wissen und Macht (soziale Gerechtigkeit). Es herrscht Hunger nicht nur nach Nahrung, sondern auch nach Gleichheit und Gerechtigkeit an einem runden Tisch, der Platz für Vielfalt und Brot für alle bietet!“
http://www.lutheranworld.org/content/resource-lwf-gender-justice-policy
(verfasst von Eva-Maria Fontana)