Elisabeth Moltmann-Wendel verstorben

Die feministische Theologin Elisabeth Moltmann-Wendel ist
tot. Sie starb am 7. Juni 2016 im Alter von 89 Jahren in Tübingen,
bestätigte die Familie dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Donnerstag.
Die aus dem westfälischen Herne stammende protestantische Wissenschaftlerin wurde international bekannt als eine der Pionierinnen der feministischen Theologie in Deutschland und als Autorin zahlreicher Bücher und Studien. Seit 1952 war sie mit dem evangelischen Theologen Jürgen Moltmann verheiratet und hatte vier Töchter.Moltmann-Wendel erforschte die Frauen um Jesus, beschäftigte sich mit der
Frauenbefreiung und kritisierte männliche Gottesbilder. Mit ihren Thesen zu
einem frauenorientierten Abendmahlsverständnis hatte sie noch Mitte der 90er
Jahre eine Kontroverse weit über ihre württembergische Landeskirche hinaus
ausgelöst.

Die in Potsdam aufgewachsene Autorin studierte nach dem Krieg in Berlin
und Göttingen evangelische Theologie. 1951 promovierte sie mit einer Arbeit
über den niederländischen Theologen Hermann Friedrich Kohlbrügge.

Moltmann-Wendel hat unter anderem die Bücher «Frauenbefreiung – Biblische
und theologische Argumente», «Ein eigener Mensch werden.
Frauen um Jesus» und «Das Land, wo Milch und Honig fließt» geschrieben,
zudem war sie Mitherausgeberin des «Wörterbuches der Feministischen
Theologie». Zusammen mit ihrem Mann Jürgen Moltmann veröffentlichte sie «Als
Frau und Mann von Gott reden». Zu den ihr verliehenen Auszeichnungen gehört
der Preis «Für Freiheit in der Kirche» der Herbert-Haag-Stiftung (Luzern).

## Info
Der Trauergottesdienst findet am 16.6. um 11.30 Uhr in der Stiftskirche in
Tübingen statt. Das RBB-Kulturradio wiederholt am Sonntag, 19. Juni, um
19.04 Uhr ein Gespräch mit Elisabeth Moltmann-Wendel aus dem Jahr 2012
(http://u.epd.de/k9l).