Du hast mich
aus dem Tunnel geführt,
mein Gott,
hell und weit kommt mir das Leben entgegen.
Wie herrlich,
daß mich die Sonne blendet,
daß ich Erde spüre
unter den Füßen!
Die kleinen Schnäbel der Vögel
durchstoßen die Wände
aus Dunkel und Glas,
und ihre Lieder durchschwirren die Luft.
Wie hoch sich deine Himmel wölben,
mein Gott,
wie sie sich in Hoffnung und Freude kleiden!
Bald werden mit mir
die Anemonen und Schlüsselblumen,
das Scharbockskraut
und die Leberblümchen,
die Veilchen und die Goldweiden sagen:
Das Leben ist voller Wunder,
Gott,
wir loben dich, Schöpferin Liebe,
wir danken dir.
Und ich weiß wieder,
Gott,
daß du immerfort die Welt erschaffst,
daß du alles neu werden läßt,
auch mich, wenn ich ja dazu sage.
Wie erst, unser Gott,
wie erst
wird der unvergängliche Frühling sein?
(Christa Peikert Flaspöhler, aus: mit deinem Echo im Herzen)