Für den März haben wir Marie-Claire Barth-Frommel zur Frau des Monats gewählt.
Über Jahrzehnte hat sich Marie-Claire in und für die Ausbildung von Theologinnen und Theologen in Indonesien engagiert, sie lehrte dort an verschiedenen Hochschulen, verfasste zahlreiche wissenschaftliche Kommentare zu Büchern des Alten Testaments in indonesischer Sprache und hat damit wesentlich zu einer akademisch fundierten Grundlage für die theologische Lehre in diesem Fach beigetragen. Sie wurde 1927 geboren und studierte Theologie in Genf und Zürich. 1956 ging sie nach Jakarta und arbeitete dort bald zusammen mit ihrem Mann Christoph Barth in der Ausbildung von Religionslehrern. In Mainz, wohin ihr Mann 1967 an die Universität berufen wurde, zog Marie-Claire Barth-Frommel vier Kinder gross und war als Beraterin für die indonesische christliche Gemeinschaft in Südwestdeutschland sowie der indonesischen Krankenpflegevereinigung tätig. Daneben schrieb sie biblische Kommentare auf Indonesisch und übersetzte die Dissertationen von drei indonesischen Doktoranden. Nach dem Tod ihres Mannes verbrachte sie von 1987 bis 2007 jedes Jahr drei bis vier Monate in Indonesien als Dozentin an verschiedenen Theologischen Hochschulen in Kalimantan und Ostindonesien. Sie unterrichtete Altes Testament sowie feministische Theologie und arbeitete bei Frauentagungen mit.
Eine unermüdlich engagierte Frau ist sie, die auch heute noch ihre Beziehungen zu Indonesien pflegt. 2011 hat ihr die Universität Basel dafür die Ehrendoktorwürde verliehen. Dort ist besonders ihr Engagement als Brückenbauerin und Frauenrechtlerin betont worden, die sich im Rahmen ihrer Arbeit bei der Basler Mission „mit sanfter Beharrlichkeit für die Rechte von Frauen eingesetzt und zahlreiche Theologinnen in Indonesien und Malaysia gefördert hat, die nun auf verschiedenen Ebenen als «agents of change» in ihren Kirchen und in der Gesellschaft ihrer Länder wirken.“