Weil sie seit dem 1. Februar 2012 ausserordentliche Professorin für Seelsorge, Religionspsychologie und Religionspädagogik an der theologischen Fakultät Bern ist und zugleich Co-Leiterin des Institus für Praktische Theologie, haben wir Isabelle Noth zur Frau des Monats August gewählt.
Isabelle Noth wurde in Bethesda (USA) geboren und wuchs in den Vereinigten Staaten und in Zürich auf. Sie hat an den Universitäten Bern, Berlin und Tübingen Theologie studiert und war als Pfarrerin in der Kirchgemeinde Worb tätig. Sie absolvierte die beiden berufsspezifischen Studiengänge in Gefängnisseelsorge und in systemischer Seelsorge. Von 1999 bis 2005 arbeitete Noth als Assistentin am Lehrstuhl für Neuere Kirchengeschichte, Konfessionskunde und Neuere Theologiegeschichte an der Universität Bern und promovierte 2003 mit summa cum laude mit einer Arbeit zum Ekstatischen Pietismus. Sie untersuchte die Inspirationsgemeinden und ihre Prophetin Ursula Meyer (1682–1743).
Im Jahr 2004 nahm sie in Basel ein Psychologiestudium auf, das sie in Wien und Bern weiterführte. Von 2006 bis 2009 hielt sie sich als SNF-Forschungsstipendiatin je eineinhalb Jahre an den Universitäten Wien und Claremont (USA) auf und habilitierte sich 2010 in Praktischer Theologie an der Universität Zürich zu „Freuds bleibende Aktualität. Psychoanalyserezeption in der Pastoral- und Religionspsychologie im deutschen Sprachraum und in den USA“. Im gleichen Jahr wurde Isabelle Noth als neue Kontaktfrau der Schweizer Sektion der Europäische Gesellschaft für theologische Forschung von Frauen (ESWTR) gewählt. Im Zentrum ihrer Forschungstätigkeit stehen die theologische Positionierung und religionspsychologische Fundierung und Professionalisierung von Seelsorge vor allem in den Bereichen psychische Gesundheit sowie Interkulturalität und -religiosität. Dabei betont sie die emanzipatorischen Möglichkeiten der Psychoanalyse für einen mündigen Glauben.