Was geschieht mit mir, Gott?

Aufgescheuchten Vögeln gleichend
entfliehen mir die Gedanken.
Unmerklich fast
lösen sich aus dem Gefüge die Fäden,
neu sich bindend zu wirrem Geheimnis,
meine Seele erschreckend.

 

Dumpfes Ermüden lähmt mein Herz.
Eingehüllt
in die Schleier unendlicher Trauer
dehnt sich vor mir der Weg.
Wohin?

Zu denken, Gott,
daß es das letzte Mal wäre:
Schneeflocken kühl auf dem Gesicht
zu spüren,
rote Tulpen und gelbe Narzissen
in die Vase zu stellen,
lächelnd
dem Frühlingsruf der Meise

zu lauschen,
Melodien vertrauter Stimmen
im Raum —
und im Spiegel geliebter Augen
zu lesen: du!

Zu denken, Gott
daß es das letzte Mal wäre