Herr der Töpfe und Pfannen

Herr der Töpfe und Pfannen, ich habe keine Zeit, eine Heilige zu sein
und Dir zu Wohlgefallen in der Nacht zu wachen…
Mache mich zu einer Heiligen,
indem ich Mahlzeiten zubereite und Teller wasche.
Nimm an meine rauhen Hände, weil sie für Dich rauh geworden sind.

Kannst du meinen Spüllappen als einen Geigenbogen gelten lassen,
der himmlische Harmonien hervorbringt auf einer Pfanne?
Sie ist so schwer zu reinigen und ach, so abscheulich.
Hörst Du, lieber Herr, die Musik, die ich meine?
Die Stunde des Gebetes ist vorbei,
bis ich mein Geschirr vom Abendessen gespült habe,
und dann bin ich sehr müde.

Wenn mein Herz noch am Morgen bei der Arbeit gesungen hat,
ist es am Abend schon längst vor mir zu Bett gegangen.
Schenke mir Dein unermüdliches Herz,
daß es in mir arbeite statt des meinen….

Herr der Töpfe und der Pfannen,
bitte darf ich Dir anstatt gewonnener Seelen
die Ermüdung anbieten, die mich ankommt
beim Anblick von Kaffeesatz und angebrannten Gemüsetöpfen?…
Herr, der Du das Frühstück am See zubereitet hast,
vergib der Welt, die da sagt:
„Was kann denn aus Nazareth Gutes kommen?“

(Anmerkung: Das Gebet wird Teresa von Avila zugeschrieben, es ist aber wohl nicht ganz sicher, ob es wirklich von ihr stammt.)