du träumst in mir, mein Gott
was ich noch nicht zu sagen wage
du mutest mir die Liche zu
aus ganzem Herzen
die eigne Worte schürft
die Namen für dich findet
auf die du lange. lange wariest
die Namen für dich findet
nach denen ich mich sehne
du träumst in mir
mein Gott
daß ich dich wachsen lasse
ohne Furcht
daß ich mit dir
die starren Formeln sprenge
in denen wir gelähmt
dich lähmen
du träumst in mir
mein Gott
daß ich dir meine Augen gehe
und Horizonte sich eröffnen
für die wir blind geworden sind
wo sollten Schönheit, Sanftmut
Zartheit. Lächeln. Anmut
wohnen
wenn nicht
in deinem Leben?
du träumst in mir
mein Gott
was unsre Enge löst und
deine Fülle lobt:
du heilige Schöpferin Liebe
du Flamme und Zunge Geist
du Lehensspenderin
du heilige Macht
du schützender Schoß
du rätselhafter Anfang
du geheimnisvolle Gegenwart
du hoffnungsreiche Freundin
du endloser Atem
du mütterlicher Mut
du väterliche Wohltat
du Alles in Allem
du träumst in mir
mein Gott
dein ungeteiltes Lob
ich höre zu
ich nehme an
gib mir den Mut
dich auszusprechen
ungeteilt